Bauverwendung von Putzhaftziegeln
Die Mainzer Künstlerin Anne Kuprat hat die Ergebnisse bautechnischer
und architekturgeschichtlicher Forschung über einen speziellen
Ziegeltyp in ein Lebensbild aus dem römischen Mainz umgesetzt.
Eine
Zusammenschau der verschiedenen Arbeitsschritte bei der Errichtung und
Ausstattung eines Fachwerkgebäudes zeigt die Verwendung der
Putzhaftziegel auf.
Die Zeichnung ist Bestandteil einer Präsentation "Technisch
versiertes Handwerk aus dem römischen Mainz": eine große Bodenvitrine
im Eingangsbereich des neuen Hauses des Handwerks in Mainz gibt
Einblick in die archäologische Arbeit im Straßenzwickel von Holzhof-,
Dagobert- und Neutorstraße in der südlichen Altstadt von Mainz. Wie in
einem archäologischen Schaufenster wird in der Vitrine und auf einer
gläsernen Wandtafel von der archäologischen Forschungsarbeit berichtet.
Lehmziegel für Ausfachung von Fachwerkbauten
Ungebrannte, nur luftgetrocknete Lehmziegel werden für die Ausfachung der Fachwerkwände und -decken verwendet. Ob ihrer Feuchteempfindlichkeit werden die Lehmziegelwände stets verputzt. Eine direkte Bewitterung der Lehmziegel wird vermieden, zumindest mittels einer Kalkschlämme sind die ungebrannten Mauerziegel geschützt.
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Bauverwendung von Putzhaftziegeln als Wandbekleidplatten
Vor dem Brand war die Oberseite der Spezialziegel mit sogenanntem Kammstrich
aufgerauht worden. Den Malgrund für aufwendige Dekorationsmalereien können römische
Bauhandwerker durch die Verblendung mit Bekleidplatten dieser Art gerade bei
Fachwerkwänden optimal stabilisieren.
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Dekorationsmalerei "al fresco"
Ein großes Ziegelbruchstück mit anhaftender Putz- und Malschicht stammt von der
Sockelzone einer Innenwand. Die feine Bemalung "al fresco" imitiert eine
Schmucksteinbekleidung mit buntem Marmor. Prachtvoll war einst die Raumwirkung solcher
Dekoration und verhalf bloßen Fachwerkbauten zu repräsentativem Glanz wirklich
städtischer Architektur.
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Ziegelsplit im Fußbodenestrich
Stabile Laufböden in römischen Häusern werden häufig als Estriche ausgeführt. Kleinschlag von Ziegeln (Split) verleiht diesem opus signinum hydraulische Eigenschaften, große Härte und sogar Wasserdichtigkeit.
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Dacheindeckung mit Ziegeln
Normierte Ziegelplatten (tegulae) und Deckziegel (imbrices) bilden den Deckverband flachgeneigter römischer Dächer. Nur durch ihr Eigengewicht beschwert, liegen die Ziegel auf dem hölzernen Tragwerk auf. Nur wenige Ziegelplatten sind durchbohrt und mit Eisennägeln an den Sparren befestigt. Die Hohlziegel werden mit kleinen Mörtelbatzen fixiert.
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Bauverwendung von Putzhaftziegeln als Deckenbekleidplatten
Auch Flachdecken in Fachwerkbauten werden mit Spezialziegeln verkleidet. Dabei werden die Ziegelplatten mit speziellen eisernen Nägeln an den Sparren des Dachwerkes befestigt. Grober Unterputz und feiner Deckputz gleichen Unebenheiten aus und dienen als stabiler Malgrund.